- Goujon
- Goujon[gu'jɔ̃], Gougon [gu'gɔ̃], Gouyon [gu'jɔ̃], Jean, französischer Bildhauer und Baumeister, * in der Normandie (?) um 1510, ✝ Bologna zwischen 1564 und 1569; war ab etwa 1540 in Rouen tätig (Entwurf für das Grabmal des Herzogs Louis de Brézé, ✝ 1531, in der Kathedrale, 1544 vollendet), spätestens ab 1544 in Paris, ferner in Écouen und Anet. Goujon arbeitete mit den Baumeistern P. Lescot und P. Delorme zusammen und zählt mit diesen zu den Wegbereitern des französischen Classicisme. Die von ihm geschaffenen antikisierenden Säulen der Orgelempore (1541) für die Kirche Saint-Maclou in Rouen waren richtungweisend. Seine bildhauerischen Arbeiten sind meist architekturbezogen. Als sein Hauptwerk gelten die Hochreliefs der Quellnymphen von der »Fontaine des Innocents« in Paris (1548-49; ebenda, Louvre), für die ein eleganter Manierismus bezeichnend ist. Wichtig sind auch seine Bauplastiken für den Louvre (ab 1548, u. a. Musiktribüne mit vier Karyatiden, 1551 vollendet) sowie seine Holzschnitte für eine 1547 in Paris herausgegebene Vitruv-Ausgabe.
Universal-Lexikon. 2012.